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AutorenbildHüseyin Yildirim

Wie kann ich Berufspilot werden?

Wie kann ich Berufspilot werden? Diese Frage hat sich wohl jeder Mensch schon mindestens einmal gestellt, wenn er an einem Flughafen Flugzeuge landen und starten sehen konnte. Der Beruf des Verkehrsflugzeugführers ist aufgrund mehrerer Aspekte enorm beliebt, nicht zuletzt wegen der vielen Reisen und der guten Bezahlung, sondern auch wegen dem Status und der Anerkennung, die mit dem Beruf einhergeht. 

Klar also, dass sich zahlreiche Menschen für diesen Beruf interessieren, aber nicht jeder Bewerber genommen werden kann. Es gibt jedoch einige Voraussetzungen, die vor einer Berufspilotenkarriere in der Luft erfüllt sein müssen. Und welche das genau sind, mit welchen Kosten gerechnet werden muss und wie sich die Pilotenausbildung besonders gut erledigen lässt, verraten wir im folgenden Blogartikel. 



BERUFSPILOT WERDEN: WAS MUSS ICH ÜBER DAS BERUFSBILD PILOT WISSEN?


Die meisten Menschen wissen, was ein Berufspilot tut: Er fliegt Flugzeuge. Das ist natürlich richtig, allerdings umfasst der Beruf des Piloten noch deutlich mehr Aufgaben heutzutage. Tatsächlich ist es sogar so, dass die eigentliche Zeit des aktiven Flugzeug Fliegens nur einen sehr geringen Teil der Tätigkeit des Verkehrspiloten ausmacht. So beginnt die Arbeit des Piloten nicht erst mit dem Niederlassen im Cockpit, sondern schon deutlich früher. Die eigentliche Flugvorbereitung beginnt teilweise mehrere Stunden vorher. Die Überprüfung der Flugroute, des Wetters und der Ausweichflughäfen entlang der Route und die Überprüfung des technischen Zustandes des Flugzeugs sind nur wenige Aspekte, die es hier zu prüfen gilt. 


Die Piloten stehen in einem engen Austausch mit der Verkehrszentrale der Fluggesellschaft, der Kabinenbesatzung, den lokalen Flugzeugmechanikern und der Bodencrew und sind die lokalen Manager und Repräsentanten der Flugbetriebsleitung einer Airline. Sie treffen unzählige Entscheidungen jeden Tag im Sinne der Sicherheit für die Passagiere. 


Sie müssen sicherstellen, dass das Flugzeug technisch in einem einwandfreien Zustand ist. Zur Flugplanung gehören auch einige Berechnungen, mit denen unter anderem der notwendige Treibstoff für eine Flugroute berechnet wird. Auch, wenn inzwischen bei den meisten Fluggesellschaften der benötigte Treibstoff durch einen sogenannten Dispatcher - oder auf Deutsch - Flugdienstberater, geplant wird, so muss der verantwortliche Pilot letztendlich entscheiden, ob er mit der Route und dem geplanten Treibstoff zufrieden ist oder mehr Treibstoff mitnehmen möchte.  


Fassen wir zusammen: Wer Berufspilot werden möchte, der sollte wissen, dass seine Zeit keinesfalls nur aus dem reinen Fliegen besteht, sondern ein großer Teil des Jobs sich aus Analyse, Organisation und Management zusammensetzt. Und genau deshalb ist es auch so wichtig, dass die Bewerber Anforderungen aus unterschiedlichen Bereichen erfüllen. 


WIE WERDE ICH BERUFSPILOT? DIE ALLGEMEINEN ANFORDERUNGEN IM ÜBERBLICK


Wer Pilot werden möchte, der muss hierfür erst einmal eine spezielle Flugausbildung absolvieren. Diese Art der Ausbildung wird im Luftfahrtjargon auch als ab-initio Ausbildung bezeichnet. Das Ziel der Pilotenausbildung ist das Erlangen einer CPL, MPL oder auch Frozen ATPL (CPL-IR) Lizenz. Die Ausbildung kann grundsätzlich als sehr fordernd bezeichnet werden, ebenso wie das Auswahlverfahren auf dem Weg zum Ausbildungsplatz. Hier musst du als Bewerber unterschiedliche Stationen durchlaufen, wobei im Prinzip alles mit der Recherche beginnt. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die beide zu der Berufspilotenlizenz führen: die Ausbildung unter dem Dach einer Fluggesellschaft und die Ausbildung an einer privaten Flugschule. 


Für beide Optionen solltest du folgende Voraussetzungen mitbringen: 


  • Gewisse körperliche Fitness 

  • Guter Gesundheitszustand 

  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit 

  • Ehrlichkeit 

  • Kommunikationsstärke 

  • Genauigkeit 

  • Kein Problem mit langen und vielen Reisen 

  • Flexibilität 

  • Regeln befolgen können 


Zu den allgemeinen Piloten-Voraussetzungen zählt eine gewisse körperliche Fitness, auch wenn du natürlich kein Hochleistungssportler sein musst. Ferner wird auch auf deinen Gesundheitszustand geachtet, der von einem Facharzt unter die Lupe genommen wird. Bereits kleinere Probleme, wie zum Beispiel eine Rot-Grün-Schwäche, können dabei für ein Ausscheiden aus dem Auswahlverfahren sorgen. Wohingegen das Tragen einer Brille grundsätzlich kein Problem darstellt. Solange ihr die flugmedizinische Tauglichkeitsklasse 1 von einem Fliegerarzt bestätigt bekommt, spricht aus medizinischer Sicht nichts gegen eine Karriere als Pilot. Übrigens müssen Berufspiloten jedes Jahr einmal diese medizinische Überprüfung absolvieren, um ihre fliegerische Tauglichkeit unter Beweis zu stellen – bis zur Rente. 


Wichtig ist dem Arbeitgeber zudem, dass die Piloten einen tadellosen Charakter vorweisen. So musst du nicht nur pünktlich und ehrlich sein, sondern gleichzeitig auch präzise arbeiten, flexibel sein, hervorragend im Team arbeiten und eine gewisse Kommunikationsstärke an den Tag legen können. Auf der Hand liegen bei den Voraussetzungen, Pilot zu werden logischerweise, dass du kein Problem mit langen und vielen Reisen haben solltest.


Gut zu Wissen

Verkehrspilot werden ohne Abitur ist inzwischen bei vielen Fluggesellschaften möglich. Die meisten Fluggesellschaften fordern oft nur noch Fachabitur. Nur die größten Fluggesellschaften fordern in der Regel immer noch die allgemeine Hochschulreife. Bei kleineren privaten Fluggesellschaften ist die Mittlere Reife auch ausreichend.



PILOT WERDEN VORAUSSETZUNGEN: UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DEN AIRLINES


Neben diesen allgemeinen Anforderungen gibt es zusätzlich noch weitere Pilotenausbildungsvoraussetzungen, die individuell von den Unternehmen festgelegt werden. Zu diesen Anforderungen gehört unter anderem ein Piloteneignungstest, auf den wir im weiteren Verlauf auch noch einmal genauer eingehen wollen. Jetzt allerdings wollen wir erst einmal einen Blick darauf werfen, welche Anforderungen zum Beispiel an die Bewerbung für die Lufthansa Flugschule – die European Flight Academy (EFA) - gebunden sind. Kleiner Hinweis dazu: Du solltest dich für die detaillierten Voraussetzungen der Lufthansa natürlich direkt an die Airline wenden, da diese kurzerhand einmal geändert werden können. 


BEISPIEL PILOTENAUSBILDUNG LUFTHANSA: WELCHE ANFORDERUNGEN MUSS ICH ERFÜLLEN?


Wer in Deutschland an eine Fluglinie denkt, der denkt in der Regel zuerst an die Lufthansa. Für Piloten ist dieser Arbeitgeber sicherlich eine der interessantesten Adressen in Deutschland, gleichzeitig werden natürlich auch gewisse Anforderungen an die Bewerber gestellt, ehe eine Pilotenausbildung gestartet werden kann.  


In den letzten Jahren hat sich der Prozess aber deutlich verändert. 


Die Ausbildung für die Lufthansa Gruppe erfolgt durch die eigene Flugschule des Lufthansakonzern – der European Flight Academy. Diese bildet inzwischen die Verkehrspiloten für die gesamten Tochterunternehmen aus. Nach der Ausbildung werden die fertigen Piloten auf die LH Group Airlines: Eurowings, Discover Airlines, Austrian, Brussels und Swiss aufgeteilt. 


Folgende Voraussetzungen musst du für die European Flight Academy mitbringen: 


  • Aktuelles DLR-Zertifikat (Sollte bei Bewerbung noch mind. 1 Jahr gültig sein) (Infos auf www.european-flight-academy.com)

  • Du hast die Allgem. Hochschulreife/Matura/Fachhochschulreife/Fach-/Berufs- Maturität oder Ähnliches, wenn ein prüfungsfreier Zulassungsnachweis an eine Fachhochschule oder an eine höhere Fachschule vorliegt.  

  • Du bist EU-Bürger oder besitzt einen unbefristeten Aufenthaltstitel mit uneingeschränkter Arbeitserlaubnis innerhalb der EU (zzgl. Schweiz) 

  • Du sprichst fließend Englisch (B2/ICAO Level 4), dazu eine der weiteren Sprachen fließend (mind. B2): Deutsch, Französisch, Italienisch oder Niederländisch  

  • Für den Schweizer Standort ist Deutsch Pflicht (mind. B2) 

  • Du bist mindestens 17 Jahre alt  

  • Du erfüllst die Voraussetzungen für eine flugmedizinische Tauglichkeitsuntersuchung 

 

Möchtest du Lufthansa Piloten oder Pilot werden, musst du also durchaus einige Voraussetzungen erfüllen. Bei anderen Airlines sehen diese im Prinzip ähnlich aus, hier und da kann es aber zum Beispiel Unterschiede beim Sehvermögen oder der Körpergröße geben. In allen Fällen gleichermaßen wichtig ist aber natürlich eine überzeugende Berufsmotivation, die du im Vorstellungsgespräch mit der Auswahlkommission auch überzeugend darstellen können solltest.



AUSBILDUNG ZUM PILOT STARTEN: ERST MUSS DER PILOTEN EIGNUNGSTEST GEMEISTERT WERDEN 


Natürlich kann nicht jeder Bewerber einfach in ein Cockpit steigen und in die Luft gelassen werden. Stattdessen untersucht die jeweilige Airline in einem Einstellungstest normalerweise erst einmal ganz genau, ob der Bewerber überhaupt für den Beruf des Piloten geeignet ist. Wird der Pilotentest für den Flugschein zum Beispiel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder bei der privaten Firma Interpersonal in Hamburg durchgeführt, handelt es sich um einen geteilten Test. Im ersten Abschnitt wird eine sogenannte Berufsgrunduntersuchung (BU) bzw. Berufsqualifikation (BQ) durchgeführt, im zweiten Teil wird die sogenannte Firmenqualifikation bzw. Corporate /Group Qualification (CQ/GQ) erledigt. Unsere passende Vorbereitung für sämtliche Pilotentests findest du hier.


DER WEG ZUR EUROPEAN FLIGHT ACADEMY:


1.ERWERB DES DLR-ZERTIFIKATS: BERUFSGRUNDUNTERSUCHUNG (BU)


Zunächst einmal steht im Einstellungstest vor der Pilotenkarriere eine Berufsgrunduntersuchung auf dem Programmplan. Hierbei handelt es sich nicht um eine Untersuchung, sondern vielmehr um einen ganztägigen computerbasierten speziellen Pilotentest. Hier wirst du in unterschiedlichen Bereichen getestet, wozu insbesondere deine Reaktionsfähigkeit, deine Merkfähigkeit, deine Konzentrationsfähigkeit, deine Mehrfachbelastung und dein räumliches Orientierungsvermögen gehören. Ebenso musst du ein gewisses technisch-physikalisches Grundwissen, Kenntnisse in der Mathematik und Englischkenntnisse vorweisen.  


Während früher die Kosten für die erste Auswahlstufe beim Deutschen Luft- und Raumfahrt Institut von den Airlines übernommen wurden, müssen inzwischen die Bewerber die Kosten für den Test selbst bezahlen. Allerdings darf jetzt dadurch dieser Pilotentest nach einer gewissen Zeit wiederholt werden, wohingegen dieser früher nur einmal gemacht werden durfte. 


Erst, wenn deine Ergebnisse über einem bestimmten Level liegen, darfst du dich bei der European Flight Academy (EFA) bewerben.

 

2. BEWERBUNG BEI DER EFA 


Nach der Bewerbung wirst du zum weiteren Auswahlverfahren, dem Lufthansa Group Assessment Center, eingeladen.

Folgende Unterlagen musst du dafür einreichen: 


  • vollständiger Lebenslauf (als PDF) 

  • DLR Zertifikat 

  • ein gültiges Ausweisdokument 

  • dein letztes (Abi-/Matura-)Zeugnis  

  • entsprechende Sprachnachweise 

3. LUFTHANSA GROUP ASSESSMENT CENTER BEI INTERPERSONAL IN HAMBURG


Früher wurde diese Auswahlstufe auch als Firmenqualifikation (FQ) beim DLR bezeichnet. Das hat sich ein wenig geändert, weil diese jetzt als sogenannte Corporate Qualification (CQ) durch die Firma Interpersonal in Hamburg durchgeführt wird.  


Die letzte Auswahlstufe erfolgt unter der Aufsicht von Luftfahrtpsychologen und Auswahlkapitänen in Hamburg. Hierbei wirst du in Gruppen- und Einzelsituationen geprüft, wo du dann zum Beispiel mit anderen Bewerbern ein bestimmtes Thema ausdiskutieren musst. Hier achtet die Prüfungskommission nicht nur auf deine Argumente, sondern vor allem auch dein Verhalten in der Diskussion mit den anderen Bewerbern. Entsprechend wird auf dieser Grundlage ein psychologisches Profil von dir erstellt und geschaut, ob du für den Werdegang als Pilot in der Lufthansa Gruppe geeignet bist. 


In der letzten Auswahlrunde werden die Bewerber vom jeweiligen Unternehmen intensiv hinsichtlich ihrer charakterlichen Eigenschaften unter die Lupe genommen. Das bedeutet also konkret, dass hier unter anderem Fragen zum Durchsetzungsvermögen oder der eigenen Persönlichkeit gestellt werden. Zur Analyse werden etablierte psychologische Verfahren genutzt, mit denen sich auch mögliche Falschantworten aufseiten der Bewerber schnell enttarnen lassen. Deswegen ist es ratsam, die Fragen authentisch und ehrlich zu beantworten. Wenn du dich professionell auf die letzte Auswahlrunde vorbereiten willst, dann wirf ein Blick in unser spezielles Piloten Interview Coaching.


Danach weißt du eine Menge mehr über dich selbst – und für die erfolgreichen Bewerber:innen kann nach dem positiv absolvierten Medical die Ausbildung an der European Flight Academy beginnen. 


4. MEDIZINISCHE TAUGLICHKEITSPRÜFUNG (MEDICAL KLASSE 1) – ERSTUNTERSUCHUNG


Der Gesundheitszustand eines Piloten spielt für den Arbeitgeber eine übergeordnete Rolle. Eine gute körperliche Verfassung ist definitiv Pflicht, denn nur dann kann gewährleistet werden, dass die Piloten den Strapazen im Job auch wirklich standhalten können. Aus diesem Grund ist ein fester Bestandteil des Auswahlverfahrens die ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung. Hier werden die Bewerber von einem Arzt untersucht, der zum Beispiel nach schweren körperlichen Erkrankungen sucht. 


Wird eine derartige Erkrankung festgestellt, ist das für gewöhnlich gleichbedeutend mit einem Ausschluss aus dem weiteren Auswahlverfahren. Die Kriterien für eine uneingeschränkte Zulassung sind teilweise nicht ganz ohne. Wie bereits erwähnt, kann schon eine Rot-Grün-Schwäche dazu führen, dass ein Bewerber aussortiert wird. Wer allerdings körperlich in einem guten Zustand ist und keine großen Probleme mit sich herumträgt, der dürfte beim Bestehen der medizinischen Untersuchung keinerlei Schwierigkeiten haben. Eventuell kann es aber auch sein, dass die Bewerber zu einer Nachuntersuchung bei einem weiteren Arzt geschickt werden und diese Unterlagen anschließend nachreichen müssen. 


Wenn du eine Lizenz als Berufspilot erwerben möchtest, dich in der Ausbildung dazu befindest oder bereits eine solche besitzt, benötigst du ein Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1 entsprechend der Verordnung von der EASA. 


Die Erstuntersuchung für zukünftige Berufspiloten ist besonders umfangreich. Deshalb muss die Erstuntersuchung in einem Aero Medical Center durchgeführt werden und beinhaltet immer: 


  • Erhebung der medizinischen Vorgeschichte mittels Antrags für die Ausstellung eines Tauglichkeitszeugnisses (dieser kann schon zu Hause online ausgefüllt werden) 

  • körperliche Untersuchung 

  • Laboruntersuchung von Blut und Urin 

  • Herz:  EKG, bei Bedarf Echokardiografie und weitere Untersuchungen 

  • Lungenfunktionsuntersuchung 

  • augenfachärztliche Untersuchung  

  • Farberkennung a) Bewerber sind als untauglich zu beurteilen, wenn sie nicht nachweisen können, dass sie die für die sichere Ausübung der mit der Lizenz verbundenen Rechte relevanten Farben erkennen können.   b) Untersuchung und Beurteilung Bewerber, die sich erstmals ein Tauglichkeitszeugnis erteilen lassen möchten, müssen sich dem Ishihara- Test unterziehen. Bewerber, die den Test bestehen, können als tauglich beurteilt werden. 

Für ein Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1

i)  Bewerber, die den Ishihara-Test nicht bestehen, sind an den medizinischen Sachverständigen der Genehmigungsbehörde zu verweisen und müssen sich weitergehenden Farberkennungstests unterziehen, um nachzuweisen, dass sie farbensicher sind. 

ii)  Bewerber müssen normale Trichromaten oder farbensicher sein. iii)  Bewerber, die weiterführende Farberkennungstests nicht bestehen, sind als untauglich zu beurteilen. Das Aeromedical Center Germany nutzt als weiterführenden Farberkennungstest den CAD-Test 


  • (HNO) Hals-, Nasen- und Ohren - Untersuchung 

Bei Bewerbern, die sich erstmalig ein Tauglichkeitszeugnis erteilen lassen möchten, darf der bei einer Reintonaudiometrie auf jedem Ohr einzeln gemessene Hörverlust bei einer Frequenz von 500 Hz, 1 000 Hz oder 2 000 Hz nicht mehr als 35 dB und bei einer Frequenz von 3 000 Hz nicht mehr als 50 dB betragen 


  • Mentale Gesundheit  a) Im Rahmen der erstmaligen flugmedizinischen Untersuchung zur Erteilung eines Tauglichkeitszeugnisses der Klasse 1 ist eine umfassende Beurteilung der mentalen Gesundheit vorzunehmen.  b) Im Rahmen der erstmaligen flugmedizinischen Untersuchung zur Erteilung eines Tauglichkeitszeugnisses der Klasse 1 ist ein Drogen- und Alkohol- Screening vorzunehmen. 

  • abschließende fliegerärztliche Besprechung 

 

Finden sich hierbei Auffälligkeiten, können weitere Untersuchungen erforderlich werden. 


DER WEG FÜR DIE PILOTENAUSBILDUNG BEI CONDOR UND AEROLOGIC 


Neben der Ausbildung bei der Lufthansa Gruppe, kann man auch die Ausbildung unter dem Dach der Condor oder Aerologic machen. 


Beide Pilotenausbildungen erfolgen bei der renommierten Flugschule TFC Käufer in Essen. 


VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE PILOTENAUSBILDUNG BEI AEROLOGIC

  • Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren, welches die TFC gemeinsam mit der AeroLogic durchführt. Diese Überprüfung soll Dir die Gewissheit geben, die richtige Berufswahl getroffen zu haben. Ausreichende Kenntnisse in Mathematik, Physik und Englisch. Der Nachweis wird mit dem bestandenen Auswahlverfahren erbracht. 

  • Realschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder ein höherer Bildungsabschluss (Fachhochschulreife, Abitur, Fachhochschule, Universität, etc.). 

  • Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Lehrgang. 

  • Fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis Klasse 1, bei Erstuntersuchung durch ein Flugmedizinisches Zentrum. 

  • Erklärung über Strafverfahren 

  • Auskunft aus dem Fahreignungsregister beim Kraftfahrt-Bundesamt Flensburg (Online-Antrag) 

  • Zuverlässigkeitsüberprüfung gem. § 7 LuftSiG (erforderlich bei Schulungsbeginn) 

 

VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE PILOTENAUSBILDUNG BEI CONDOR AB – INITIO PROGRAMM (CAP)

  • Allgemeine Hochschulreife, Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife 

  • fließend Deutsch und Englisch in Wort und Schrift 

  • Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Deutschland sowie Besitz eines uneingeschränkten Reisepasses 

  • Medical Klasse 1 (inkl. Drogentest) (erforderlich bei Schulungsbeginn) 

  • Zuverlässigkeitsüberprüfung gem. § 7 LuftSiG (erforderlich bei Schulungsbeginn) 

  • Auskunft aus dem Fahreignungsregister 

  • Führerschein 

  • Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren der CONDOR in Kooperation mit Interpersonal GmbH 

  • Bereitschaft, nach erfolgreicher Auswahl einen Eigenkostenanteil der Ausbildung selbst zu tragen

Beide Pilotenausbildungen haben einen wesentlichen Unterschied. Bei Condor erhält man nach der Ausbildung eine MPL (Multipilot License) und bei Aerologic eine CPL-IR Lizenz. Während die MPL Lizenz anfangs an die Airline gebunden ist und nur die Erlaubnis Flugzeuge zu fliegen, die nur von zwei Flugzeugen bedient werden dürfen, ist man mit der CPL-IR Lizenz wesentlich flexibler, was andere Flugzeugtypen und Arbeitgeber angeht. 

 

SO BEREITEST DU DICH AUF DAS AUSWAHLVERFAHREN VOR 

Zugegeben: Es ist nicht ganz einfach, sich auf das Auswahlverfahren als Pilot richtig vorbereiten zu können. Immerhin muss hier nicht nur eine Aufgabe gemeistert werden, sondern es warten mehrere Prüfungen in unterschiedlichen Tests auf dich. Auf jeden Fall, solltest du damit anfangen, deine Englisch-, Mathe- und Physikkenntnisse noch einmal auf Vordermann bringst


Du solltest dich frühzeitig auf das Auswahlverfahren bei der jeweiligen Fluggesellschaft vorbereiten. Schwächen kannst du so frühzeitig erkennen und hast dann im besten Fall noch genügend Zeit, um diese aus dem Weg zu schaffen.  


Falls du gezielt vorbereitet werden möchtest, um sowohl Zeit zu sparen und das Richtige zu lernen, kannst du unsere Vorbereitungsseminare oder digitalen Produkte buchen. Hierbei wirst du erfahren, welche Aufgabentypen drankommen und welches Leistungsniveau gefordert wird. Kontaktiere uns gerne bezüglich unserer Pilotentestvorbereitungen. 


Wichtig:

Wie unschwer zu erkennen ist, besteht der Einstellungstest aus vielen kleinen Aufgaben. Wir können daher nur wärmstens empfehlen, dich gut auf das gesamte Auswahlverfahren vorzubereiten und frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen. 

 

PILOTENSCHEIN KOSTEN: AUCH FINANZIELLE VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN ERFÜLLT WERDEN


Der Flugschein spielt für die Piloten selbstverständlich eine wichtige Rolle in der Ausbildung und muss in einer Flugschule erworben werden. Wenig überraschend ist dieser Schritt mit großen Kosten verbunden. Bedeutet im Detail: Die Kosten für eine Ausbildung zum Pilot liegen in der Regel zwischen 80.000 und 110.000 Euro. 


Das Problem an der ganzen Sache: Die Kosten für die Ausbildung werden noch von kaum einer Airline bezahlt – anders als früher. Allerdings gibt es hier eine Vielzahl von Finanzierungskonzepte, wie sie von dem Finanzierungsspezialisten Albatros angeboten werden. Allerdings muss in fast allen Fällen der Betrag plus Zinsen über viele Jahre zurückbezahlt werden. So ist es in der Regel normal, dass viele Berufspiloten erst nach vielen Jahren komplett schuldenfrei sind. 


Wichtig: 

Es ist allgemein bekannt, dass ein Pilot ein sehr anständiges Gehalt verdient. Allerdings ist das auch nur in der öffentlichen Wahrnehmung so. Es gibt viele Einstiegsjobs im Cockpit bei denen die Piloten keine 3000 € brutto pro Monat verdienen. Dadurch wird es in den ersten Jahren schwer, die Lebenshaltungskosten plus Kredit zu bezahlen. Mit zunehmender Flugerfahrung qualifiziert man sich zunehmend für besser bezahlende Arbeitgeber, sodass ein Kredit dann auch schneller bezahlt werden kann. Aktuell belaufen sich die Spitzengehälter nach vielen Jahren Berufserfahrung auf 10.000 – 20.000 € pro Monat.

AIRLINE-FLUGSCHULE ODER PRIVATE FLUGSCHULE: WO SOLL ICH DEN FLUGSCHEIN MACHEN?


Möchtest du deinen Flugschein für deine Karriere im Cockpit erwerben, hast du hierfür unterschiedliche Möglichkeiten. Du kannst dich natürlich direkt bei einer Fluggesellschaft bewerben und hier deine Ausbildung ganz regulär durchlaufen. Entsprechende Ausbildungsprogramme bieten, wie oben bereits beschrieben, neben der Lufthansa, die Ferienfluggesellschaft Condor, die Frachtairline Aerologic und die Swiss an. Normalerweise wird dir im Anschluss eine Übernahme angeboten, wobei diese jedoch nicht immer garantiert werden kann. Allerdings ist es inzwischen so, dass man auch bei den Fluggesellschaften einen großen Teil der Ausbildungskosten, wenn nicht sogar alles, selbst zahlen muss. Oft werden aber entsprechende Finanzierungskonzepte angeboten. Mehr Informationen findet ihr auf den jeweiligen Portalen der Fluggesellschaften. 


Nach der Ausbildung an der Flugschule wirst du bei den Airlines dann umgeschult auf ein Flugzeugmuster, das die Fluggesellschaft operiert, und darfst dort als First oder Second Officer – auch genannt Copilot – nach dem Abschluss deiner Ausbildung anfangen. 

Die Alternative zu diesem Ablauf ist das Erwerben des Berufspilotenscheins (CPL-IR/ Frozen ATPL) in einer privaten Flugschule zu machen. Hier kannst du dich anmelden und deine Ausbildung über einen festgelegten Zeitraum erledigen. Die Ausbildung kann an manchen Flugschulen auch modular gemacht werden, um Kosten zu sparen. Es muss dabei nicht zwingend eine deutsche Flugschule sein, weil alle anderen Flugschulen in der EU auch nach den europäischen Vorgaben arbeiten. Wurde die Ausbildung hier erfolgreich absolviert, kannst du dich anschließend bei deiner gewünschten Airline bewerben, wenn du die Voraussetzungen erfüllst und darauf hoffen, dass du hier für einen Einstellungstest wirst. 


Die Frage entweder Airline Flugschule oder private Flugschule ist wohl die falsche Frage. Jeder sollte zuerst versuchen, in ein Airlineprogramm mit möglicher Jobaussicht im Cockpit aufgenommen zu werden. Falls das nicht klappt, weil man in den Einstellungstests durchfällt, dann sollte man den Weg zu einer privaten Flugschule suchen. 


Übrigens haben die meisten Berufspiloten, die weltweit fliegen, ihre Ausbildung an einer privaten Flugschule absolviert. 


Tipp: 

Du solltest deine Pilotenausbildung im besten Fall direkt unter dem Dach einer Airline erledigen. Dies erhöht deine Chancen darauf, dass du nach erfolgreicher Ausbildung auch gleich übernommen wirst und im Cockpit durchstarten kannst. Denn der Schritt nach der Pilotenausbildung ins Cockpit zu kommen und Flugerfahrung zu sammeln ist essenziell und die wohl kritischste Hürde in der Pilotenkarriere. 

 

FAZIT: DU MUSST DICH ANSTRENGEN, UM BERUFSPILOT ZU WERDEN, ABER ES LOHNT SICH. 


Piloten werden nicht selten als die „Herren der Lüfte“ bezeichnet. Das ist durchaus zutreffend, immerhin steuern die Piloten jeden Tag gezielt hunderte Personen sicher durch den Luftraum verschiedener Länder. Das liegt vor allem daran, dass es sich bei jedem einzelnen Piloten, um eine hoch ausgebildete Fachkraft handelt, die auch gewisse geistige und körperliche Eigenschaften mitbringen muss.  


Nur die Besten schaffen es dabei am Ende tatsächlich ins Cockpit und dürfen einen der beliebtesten Berufe Deutschlands ihr Eigen nennen. Du solltest die Ausbildung zum Piloten keinesfalls unterschätzen. Allerdings kann man sich viele der geforderten Fähigkeiten mit viel Fleiß und der richtigen Vorbereitung aneignen.  


Möchtest du Verkehrspilot werden, werden strenge Anforderungen an dich gestellt, welche in unterschiedlichen Prüfungen genau getestet werden. In jeder einzelnen Disziplin sind sehr gute Leistungen erforderlich, andernfalls wirst du frühzeitig aus dem Auswahlverfahren aussortiert. Bestehst du alles und erledigst erfolgreich deine Ausbildung, kannst du dich aber über einen erstklassigen Job über den Wolken freuen. Die ganze Mühe lohnt sich.


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